Mesnerin

Die neue Mesnerin : Sonja Pfeffer  

Arnbrucker „Kiachablitz“ verabschiedet

Mesnerin Maria Amberger hört nach mehr als 20 Jahren Kirchendienst auf

„Ein schöner Blumenschmuck in unserer Kirche, das war mir als Mesnerin immer ein Anliegen und zugleich meine größte Freude“, sagte Maria Amberger, als sie in der Woche vor ihrer Verabschiedung in der Pfarrkirche St. Bartholomäus wie gewohnt ihrer Arbeit nachging. Auch in der Liebfrauenkapelle sorgte sie nicht nur beim Patrozinium für ein festliches Erscheinungsbild, wenn eine Hochzeit anstand oder ein Familienjubiläum gefeiert wurde. Nun ist ihre Aufgabe zu Ende und am Sonntag dankte ihr Pfarrer Josef Gallmeier im Namen der ganzen Pfarrgemeinde für mehr als zwanzig Jahre treuen Dienst als Mesnerin. Er würdigte auch im Namen der Kirchenverwaltung ihre stets zuverlässige und engagierte Arbeit nicht nur als Mesnerin, sondern auch für die umfassende Pflege des Gotteshauses. Auch Frauenbundvorsitzende Gerlinde Graßl würdigte ihre Arbeit ausführlich und überreichte einen reich bebilderten Kalender. Im Namen der Ministranten dankten Lena Steinbauer und Fabian Triffo mit launigen Worten der Ministranten-Meisterin und überreichten ein Blumenbukett. Zu den Präsenten gesellte sich auch ein Fotobuch, das die Familie des Kirchenpflegers Anton Kufner mit vielen unvergesslichen Momenten aus ihrer Zeit als Mesnerin gestaltet hatte. Am Allerheiligensonntag 2020 waren es genau zwanzig Jahre, dass Maria Amberger ihren Dienst in der Pfarrkirche St. Bartholomäus angetreten hat. Stets zur Stelle, wenn sie gebraucht wurde, eine flinke Arbeiterin, zuverlässig und quasi allwissend, denn alles, was das ganze Jahr über für die verschiedenen Kirchenfeste, für Taufen und Hochzeiten, für Beerdigungen und Jubiläen gebraucht wird, hat seinen Platz in Sakristei und Kirchenraum und Maria Amberger wusste, wo was liegt oder aufbewahrt wird. Dem Pfarrer war sie behilflich beim Anziehen der Messgewänder, sie bereitete die Ministranten auf den Gottesdienst vor, zündete die Altarkerzen an, schaltete die Lichter rechtzeitig ein, hatte alles auf dem Altar beziehungsweise auf dem Tischchen vorbereitet, was die Ministranten für ihren Dienst benötigen, ließ die Glocke zur Wandlung erklingen und sprang ein als Lektorin, wenn das jemand übersehen hatte. Sie war da bei Andachten, Rosenkranz und Kreuzwegen, kümmerte sich um die Reinigung der Kirche, öffnete und schloss die Kirchentüren. Bei Beerdigungen assistierte sie, sorgte für Regenschutz, wies die Ministranten an, wenn sie neu waren – ein Pfarrer darf von Herzen froh sein für eine Mesnerin, die sich um das alles kümmert. Maria Ambergers ganz besondere Aufmerksamkeit richtete sich auf einen ansprechenden Blumenschmuck, auf die richtige Ausschmückung im Lauf des Kirchenjahres, bei den Hochzeiten und zur Advents- und Weihnachtszeit, stets in Abstimmung und dankbar für Hilfe, wenn Hilfe gefragt war. Wenn am Vorabend des 3.Adventsonntags die Bayreuther Gymnasiasten zum Benefizkonzert kamen, sorgte sie dafür, dass die jungen Leute mit Essen und Trinken regelrecht verwöhnt wurden. Dabei verlor sie nie ihren Humor, stets hatte sie einen flotten Spruch parat und steckte andere an mit ihrer guten Laune. „S’Maral“ hatte für jedes Problem eine Lösung parat, blieb keinem was schuldig, weder so noch so, und hatte für ein jedes, das Hilfe brauchte, Zeit und eine hilfreiche Hand. Eine Langsame war sie dabei schon dreimal nicht. Sie hat so manche(n) auf Trab gebracht – im guten Sinn, versteht sich. Ihren Spitznamen „Kiachablitz“ trug sie mit Fassung und ließ ihn sich sogar auf ihren Ferrari-roten Skoda drucken. Als Nachfolgerin und neue Mesnerin tritt Sonja Pfeffer das verantwortungsvolle Amt an.

von Hans Weiß